Mellonise Down Under yet another travel blog ...

Auto fahren

Da uns diesbezüglich schon ein paar Nachfragen erreichten (hauptsächlich Melle, um ehrlich zu sein … trotz meiner extrem ausgeprägten Netthaftigkeit hat sie völlig unverständlicherweise irgendwie mehr und/oder interessiertere Freunde), wie das denn so läuft mit Kind und Camper und überhaupt, widme ich den langweiligen Details unseres Trips heute ein Special Feature.

Wie bereits angekündigt, stand heute vor allem Fahren auf dem Programm. Die Strecke von Melbourne nach Sydney hat das Navi mit rund 900km veranschlagt. Heute haben wir davon fast 400 geschafft, haben dafür allerdings auch fast den kompletten Tag im Auto gesessen. Soll heißen:

Bild Angekommen! Zack! Eher mittelmäßige Überleitung zum …

Tagesablauf

Manch einer wird es bereits geahnt haben: die kleinste Mitreisende hat überproportional viel Stimmgewicht bezüglich der Reise- und Ruhezeiten. Was bedeutet das?

Nachtschlaf hält Eloise - abgesehen von kurzen technischen Pausen - ungefähr von acht bis acht. Frühstück lässt sie sich nach ungefähr einer halben Stunde reichen, wenn es langsam langweilig wird, den scheintoten Eltern (die lauern nur …) die Finger in die Augen zu stecken oder an den Haaren zu ziehen. Da Madame mittlerweile die zwei Meter Bettlänge in unter zehn Sekunden krabbelt, ist ein Elternteil permanent zumindest hälftig gebunden.

Mit Ausnahme der drei Nächte in Melbourne haben wir mit dem Camper bislang keine zwei Nächte am gleichen Platz verbracht. Also ist der nächste Tagesordnungspunkt zwingend das Abbauen und Zusammenräumen (ein paar Details dazu gibt es später noch im zweiten Teil dieses Special Feature. Also bleibt dran!). Zu allem Überfluss wollen die Eltern dann auch nochmal in den Waschraum und Waschraumdinge tun und gefrühstückt hat ja bislang auch nur ein Drittel der Reisegruppe. Trotzdem wir unsere Abläufe inzwischen recht gut einstudiert haben und zumeist höchstens einer morgens duschen geht, ist es dann schnell halb (oder auch um) elf.

Halb elf steht dann das erste von drei ungefähr halbstündigen Nickerchen für Eloise an. Diese absolviert sie entweder in der Trage oder - wenn es gerade passt - gern auch im Kindersitz. An dieser Stelle beginnt also der elterliche Gestaltungsspielraum.

Dieser endet dann spätestens halb sieben, wenn es wieder ans Aufbauen der Bettstatt, Abendessen vorbereiten und Niederstrecken von Eloise geht. Ein gemeinsames Abendessen zu dritt haben wir maximal zwei bis drei mal zustande bekommen. Meistens muss es dann halt schnell gehen bzw. waren wir einfach noch zu lang unterwegs.

Was lernen wir daraus? Eigentlich nichts, was nicht schon vorher klar gewesen wäre …

Damit zum zweiten - eher technischen - Teil dieses Special Feature!!!

Zweiter Teil des Special Feature (eher technisch!)

Vereinzelt habe ich ja bereits Einblicke in das Innenleben unseres mobilen Heims gegeben. Diese sollen an dieser Stelle noch einmal verdichtet, geschärft und gezielt bebildert werden. Endlich Bilder! Diesen möchte ich den Hinweis vorausschicken, dass auf die Berücksichtigung ästhetischer Aspekte gezielt verzichtet wurde, um den Zweck in den Vordergrund zu stellen. Und: hätte ich gewusst, dass ich Fotos machen werde, hätte ich doch vorher noch aufgeräumt! Bild Blick vom Fahrersitz in den Innenraum. Hinten sitzen die Mädels. Melle kommt mich gelegentlich vorn besuchen, wenn Eloise gerade eingeschlafen ist. Oben hinter der Plane sind die Bestandteile unseres Bettes verstaut. Theoretisch sollen dort oben ja auch noch zwei Personen schlafen können … Ich erwähnte in einem früheren Post bereits, dass das für uns keine gangbare Option darstellt. Kommunikation von vorn nach hinten ist aufgrund der nicht zu unterschätzenden Fahrgeräusche ab ungefähr Tempo 80 (hängt natürlich ein wenig vom Straßenzustand ab) nur noch schreiend möglich. In der Tat verständigen wir uns teilweise dann eher mit Handzeichen. Zu beiden Seiten gibt es jeweils oben und unten Vorhänge und Wäscheleinen. Da wir bislang noch keine längeren Regenphasen zu überstehen hatten, ist das Trocknen von Dingen bislang kein ernsthaftes Problem. Die Vorhänge können übrigens richtig dunkel! Bild Blick in die Gegenrichtung. Oben verstaut ist die Leiter, die den Zugang zum oberen Bett ermöglichen könnte, wenn man den dort schlafen wöllte. Links zu erahnen zwischen unserem abwascherwartenden Geschirr ist ein Wasserhahn. Der kann nur kalt und speist sich aus einem Tank, der reichlich 15 Liter fasst. Das Abwasser fällt direkt unten aus dem Auto heraus. Da uns das zu albern ist, immer mit Eimer/Schüssel das Abwasser aufzufangen (und Abwaschen mit kaltem Wasser meist zu kalten Fingern führt), nutzen wir das Wasser aus dem Hahn eigentlich nur zum Abspülen von Obst (und anderem Vitaminkrempel) und zum Kochen. Mittig gibt es ein Kochfeld mit zwei Gasflammen. Das tut gute Dienste und die Gasflasche hält bei regelmäßiger Nutzung noch mit der ersten Füllung durch. Der Kühlschrank mit Eisfach brummt schön (auch nachts) und läuft wenigstens zwei Nächte auf Batterie (drei Nächte ohne Strom haben wir bislang vermieden). Selbiges gilt übrigens auch für die Beleuchtung (die brummt allerdings nicht). Dreht man den Kühlschrank nachts zwei Stufen herunter, was vom Vermieter explizit empfohlen wird, wird das Brummen leiser und seltener, dafür aber auch das Eisfach zum Wasserfach. Die Mikrowelle und die Steckdosen funktionieren ausschließlich, wenn wir an der Dose hängen. Die Schubfächer und Schränkchen beherbergen dann weiteren Krempel, beispielsweise Töpfe, Besteck, einen Wasserkocher, einen Toaster (der nach exakt zwei Scheiben Toast den Dienst quittiert hat und seitdem nur noch zum Sicherungkommenlassen taugt) und Essen, das nicht im Kühlschrank ist. Bild Bettsachen. Das große Brett dient drinnen auch als Tisch. Den haben wir bislang genau einmal genutzt. Wir haben für draußen auch einen Klapptisch, den wir ebenfalls nur sehr sporadisch verwenden. Zumeist gibt es auf Rastplätzen ordentliche Sitzgelegenheiten bzw. hatten bisher die meisten Campingplätze eine sehr brauchbare Küche. Bild Hinten im Wagen sind Klapptisch und -stühle untergebracht. Diese Strippe, die über die linke Kopfstütze geht, gehört zum Kindersitz. Bild So sehen die Staufächer aus. Hinten ist dank Radkasten kaum was zu holen. Die gibt’s auf der anderen Seite auch. Bild So sieht das halb aufgebaute Bett aus. Damit kann man Eloise bereits betten, hat aber noch Zugriff auf die beiden großen Staufächer (Klamotten, Waschtaschen etc.). Bild So sieht das dann ungefähr aus, bevor es ans Essen machen geht. Bild Cooler Typ, der zufällig meine neue hipp(i)e Hose trägt. Damit wird er am Beach wohl der King sein … Bild So eine Barbecue Gerätschaft hat fast jeder Campingplatz. Diese steht sogar an unserem heutigen Nachtlager (kostenlos, frei zugänglich und trotzdem sauber!) herum. Diese Dinger sind eine echte Bereicherung für unsere Kochoptionen. Bild Der Himmel macht heute komische Sachen. Ich hoffe, es ist kein Waldbrand! Das Motiv ist nicht so der Knaller, aber die Farben finde ich toll. Bild Küche in Benutzung. Die Arbeitsfläche rechts vorn im Bild schließt übrigens bündig mit dem komplett aufgebauten Bett ab. Damit hat man dann noch ungefähr 1x0,6m Platz zum Treten.

Da wir heute so gut voran gekommen sind, machen wir morgen vielleicht noch einen kleinen Abstecher nach Canberra. Der Stellplatz für vier Nächte in Sydney ab übermorgen ist gebucht.

FIN

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