Canberra und eine schöne Stadt

Ein kleiner Hinweis vorweg: mein Google Kalender erinnerte mich heute daran, dass heute der erste Tag meiner Elternzeit sei … Höhöhö!

Nachdem wir auf unserer Flucht aus Melbourne so gut im Plan lagen, war bereits am zweiten der drei Tage, die wir für die Fahrt nach Sydney eingeplant hatten, Zeit für einen kleinen Flax. Dafür hatten wir uns Canberra ausgesucht. Der Umweg war mit 80km bzw. ca. einer Stunde durchaus vertretbar. Das Reiseziel war es in der Rückschau eher nicht … Als wir von Norden kommend die Northbound Road Richtung Zentrum fuhren, war der einzige Begriff, der mir dazu einfiel “hässlich”. Der geschichtsversierte Leser wird natürlich bereits wissen, dass Canberra eigentlich nur existiert, weil man sich zwischen Melbourne und Sydney nicht so recht auf eine Hauptstadt einigen konnte. Dieses Canberra wurde infolgedessen dann einfach in die Pampa gebaut und hat den Charme eines … hat eben keinen Charme. Wahrscheinlich hätten wir misstrauisch werden sollen, wenn schon auf Webseiten mit Reiseinformationen Formulierungen der Art “könnte für architekturinteressierte Besucher reizvoll sein” höchst subtil von einem Besuch abraten. Nun waren wir aber einmal da und es ist ja trotzdem die Hauptstadt … Blick vom Parlament Richtung “Innenstadt”. Blick von vorm Parlament Richtung Parlament. Es war sehr windig. Daher könnte das Bild etwas schief wirken. Aus tief empfundenem Respekt vor der australischen Demokratie und dieser umwerfenden Hauptstadt habe ich im Parlament auch direkt meine neue (dem aufmerksamen Leser natürlich nicht mehr) hipp(i)e Shorts aufgetragen.

Nach dem Parlament hatten wir noch eine knappe halbe Stunde in der National Gallery. Die war eigentlich okay. Leider schließen solche Sachen aber in Australien immer schon so schrecklich zeitig. 17 Uhr ist hier eine übliche Feierabendzeit für besuchenswerte Einrichtungen.

Sydney

Am dritten Tag unserer Überfahrt nach Sydney erreichten wir selbiges bereits am frühen Nachmittag. Nach unseren zwei Nächten auf Truck Stops/Rest Areas hatten wir einigen Nachholbedarf in so Dingen wie Geschirr Spülen und Füße Waschen und hielten das Kulturprogramm für diesen Tag daher mit einem kleinen Spaziergang durch den Nationalpark direkt am Campingplatz sehr schmal. Unser erstes Bild aus Sydney. Touristen mit lustigem Haus im Hintergrund. Sydney hat uns direkt überzeugt. Es ist mal wieder eine dieser Städte, in denen man sich sofort wohlfühlt ohne genau sagen zu können, warum dem so ist.

Ich muss mich schon wieder sputen. Es dunkelt bereits seit mehreren Stunden und Eloise klingelt bald wieder. Blick von der Harbour Bridge in Richtung des Circular Quay. Mittagspause im Park. Man beachte die Fußballer im Hintergrund. Es war schon bemerkenswert, dass sich werktags 22 Herren im Alter von 25 bis 40 kurz nach dem Mittag im Park zum Bolzen treffen. Da wir auch Dutzenden an Joggern begegnet sind, haben wir uns zusammengereimt, dass eine sportliche Mittagspause hier wohl modisch ist. Dazu passend waren die Kicker auch Punkt 14 Uhr auf einmal verschwunden. Selbie mit Oper. Der botanische Garten ist es ein sehr schöner Ort. Commonwealth … Da darf die Queen natürlich nicht fehlen. Dieser Keiler säugte die Brüder Syd und Ney, die namensgebenden Gründer der Stadt. Diese Stämme sind mit bedeutsamen Kulturgegenständen (und Kringeln!) der Aborigines geschmückt und stehen symbolisch für das Wäldchen, von dem aus die Aborigines die ersten europäischen Ankömmlinge beobachtet haben sollen. Dach von innen. Ausblicke vom Sydney Tower Eye. Im oberen Bild verstecken sich Oper und Harbour Bridge, im unteren der Turm selbst (als Schatten).

Vermischtes

• Die Zahl der gefahrenen Kilometer liegt mittlerweile bei 2700.
• Auf der (australischen) Weltkarte haben wir nach drei von acht Wochen mit Camper schon einiges geschafft.
• Da es im Nachgang zu Debbie wohl doch noch einige Überschwemmungen durch Regenfälle gab, sind wir uns noch nicht ganz sicher, was uns in Queensland dann wirklich erwartet. Die Whitsunday Islands beispielsweise sind scheinbar teilweise nicht zugänglich. Überhaupt sieht die Karte mit Warnungen/Sperrungen der Trafficqueensland.irgendwas.gov Seite ziemlich bunt aus.
• Diese Australier sind bislang ausnehmend sehr nett und hilfsbereit (wenn man sie denn versteht).
• Es ist wirklich unglaublich, wie oft Eloise angesprochen wird bzw. wir auf sie angesprochen werden! Wir bekommen pro Tag locker von zehn verschiedenen Leuten zu hören, wie gorgeous, pretty oder cute sie doch sei. Vielleicht sollte ich ihr morgen einen Schnurrbart und ein paar dicke Warzen anmalen, damit ich auch mal Komplimente abbekomme?! Für Dresden-Neustadt-Verhältnisse gibt es hier aber auch gar nicht sooo viele Kleinkinder. Vielleicht freuen sich die Leute deshalb so über Eloise?
• Morgen geht es wohl an den Bondi Beach, weil man dort eben auch mal gewesen sein muss. Übermorgen wollten wir uns dann eigentlich Richtung Blue Mountains National Park verkrümeln. Aber eigentlich ist Sydney auch ganz nett … Schaumermal.